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Keine Spielzeit in dieser Woche




NACKTSCHNECKEN

R: Michael Glawogger

Drei Grazer Ex-Studenten wollen mit einem selbstgedrehten Pornofilm zu Sex, Spaß und Geld kommen. Aber was Johann, Max und Mao nicht wissen können: Geschlechtsverkehr vor der Kamera ist harte Arbeit. Erst recht, wenn man kein Profi ist. Schon am ersten Drehtag tauchen gruppendynamische Probleme auf. Auch die Natur schlägt erbarmungslos zu. Der Garten ist voller Nacktschnecken. Bevor die nicht weg sind, legt sich keine der Darstellerinnen ins Gras – und ausgezogen schon gar nicht.
NACKTSCHNECKEN, die erste Zusammenarbeit von Regisseur Michael Glawogger (ZUR LAGE, MEGACITIES) und dem Grazer „Theater am Bahnhof”, ist ein unterhaltsamer Spaß, der seinen nackten Tatsachen grundsätzlich mit Humor begegnet. Ein bewegender Film über alle großen Themen des Lebens: Sex, Liebe, Eltern, Autos, Wildtiere.
Michael Glawogger: „Ich würde sagen, NACKTSCHNECKEN ist eine Sexklamotte. Ursprünglich wollte ich den Film deshalb sogar Gunther Philipp widmen. Eine Sexklamotte. Oder noch besser: eine Post-Hippie-Sexklamotte.”
Michael Ostrowski: „Als mir diese Geschichte eingefallen ist, habe ich mir zuerst gedacht: Das gibt es eigentlich nicht, dass das noch niemand gemacht hat. Mich hat es als Schauspieler immer interessiert, wie ein Pornodarsteller seinen Job macht. Weil Ficken vor der Kamera ist erstens eine menschliche Herausforderung, zweitens eine sehr starke körperliche Arbeit, und drittens muss man dabei ja auch immer eine Rolle spielen. Da vermischen sich viele Dinge, das hat mich interessiert, aber ohne jetzt die Behauptung aufzustellen, dass wir mit NACKTSCHNECKEN einen wirklichen Pornofilm drehen wollten. Als ich die erste von vielen Drehbuchfassungen schrieb, hatte ich das Gefühl, diesen Film wird nie wer machen wollen. Damals wurde Dogma für mich zum Ansporn, das trotzdem zu versuchen. Ich dachte, wenn ich wirklich keinen Regisseur finde, verfilme ich das eben selber und zwar mit den reduzierten Mitteln, die Dogma vorgezeigt hat. Insofern war Dogma für mich schon wichtig, aber nur aus Gründen der Sparsamkeit, nicht als stilistische Vorgabe, das war mir eigentlich wurscht.”
Michael Glawogger: „Es gibt Momente, wo unsere Figuren sehr nah an sich selbst sind, etwa die Szene, wo sie alle zusammen auf der Couch sitzen und erklären, warum sie einen Pornofilm drehen würden. Das geht vielleicht in die Richtung ... Aber im Grunde habe ich nie an Dogma gedacht.“

Österreich 2004; Regie: Michael Glawogger; Buch: Michael Ostrowski, Michael Glawogger; Kamera: Wolfgang Thaler; Musik aufgelegt von Patrick Pulsinger; DarstellerInnen: Raimund Wallisch (Johann), Michael Ostrowski (Max), Pia Hierzegger (Mao), Iva Lukic (Mara), Sophia Laggner (Martha), Georg Friedrich (Schorsch), Detlev Buck (Harry), Brigitte Krenn (Mutter), Mike Supancic (Vater) u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby SRD; 90min).