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THE CAMERAMAN

DER KAMERAMANN

R: Edward Sedgwick (Buster Keaton)

Mit THE CAMERAMAN gelingt Keaton das letzte unumschränk­te Meisterwerk seiner Kar­­riere, eine große Zusammenfassung seiner Ideen zu Problemen und Prinzipien des Fil­memachens, zugleich die prophetische Kon­zep­tion seines Abstiegs. Keaton selbst spielt einen Fotografen, der sich aus Liebesgrün­-den als Wochenschau­kameramann versucht, obwohl die Firmen­bosse keine Verwen­dung für ihn haben. Wie auch Dziga Vertov, verwendet Keaton in THE CAMERAMAN für seine Zeit besonders spektakuläre Filmtechniken und betrachtet die Schnell­lebigkeit der mittlerweile laufenden Bilder kritisch. (Christoph Huber)

Zehn Langfilme hatte Buster Keaton in der Zeit von 1923 – 1928 als sein eigener Regisseur und Produzent gedreht, darunter SHERLOCK JUNIOR, THE NAVIGATOR, THE GENERAL und STEAMBOAT BILL JR., bevor Keaton „den schlimmsten Fehler seines Lebens” beging und sein Studio trotz Warnung seines Kollegen Charles Chaplin an die MGM verkaufte. THE CAMERAMAN (1928) war nun der erste Film untefremder Führung und gleichzeitig der vorletzte Stummfilm, den Keaton noch herausbringen konnte, ehe die Neuerfindung des Tonfilms die Stummfilm-Ära abrupt beendete. Da das ursprüngliche Script für seinen ersten Film bei MGM von den neuen Bossen verworfen wurde, schlug Keaton ein zweites vor: Buster als Fotograf, der von einem Filmstudio als Kameramann engagiert wird. Mangels zufriedenstellender Ergebnisse wird er jedoch bald wieder gefeuert.
Buster durchlebt den Alptraum jedes Kameramanns, der sich darin verdichtet, dass im entscheidenden Moment die Kamera versagt. Und auch das Rendezvous mit dem Mädchen Sally, in das er sich heillos verliebt hat, will nicht recht gelingen. Aber Buster bringt seine Energien, einmal durch die Liebe geweckt, zur vollen Entfaltung und gibt nicht auf. So entstehen in gewohnter Manier noch einmal einprägsame Szenen, wie jene, in der Buster mit Sally telefoniert und dabei wieder einmal weit übers Ziel hinausschießt.
„Buster meistert alle Herausforderungen durch seine unverrückba Festigkeit und seine unerschütterliche Werthaltung. Ohne Larmoyanz und Sentimentalität nimmt er das Gegebene an. Niederlagen steckt er reglos weg, sein unverwüstlicher Pragmatismus lässt ihn stets von neuem beginnen. Im gnadenlosen Kampf aller gegen alle, in den er ohne sein Zutun geraten ist, hat er sich aber einen mitunter gefährlichen Altruismus bewahrt. (...) In THE CAMERAMAN hält er die professionelle Distanz des Dokumentaristen zu seinem Bild nicht aus. Er greift rettend ein in das Geschehen, das er filmen soll, und fischt die Geliebte, die zu ertrinken droht, aus dem Wasser. Der geborene Verlierer obsiegt durch die Konsequenz seines Tuns.” (aus: Buster Keaton, Argon Verlag)

USA 1928; Regie: Edward Sedgwick; Buch: E. Richard Schayer, nach einem Entwurf von Clyde Bruckman und Lew Lipton; Kamera: Elgin Lessley, Reggie Landing; DarstellerInnen: Buster Keaton (Buster), Marceline Day (Sally), Harold Goodwin (Harold Stagg), Sidney Bracy (Redakteur), Harry Gribbon (Polizist) u.a.; (35mm; Schwarzweiß; 69min; STUMMFILM MIT LIVE-KLAVIERBEGLEITUNG – am Piano: Gerhard Gruber).


  
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